Sommer, Waldhonig und starke Völker
Ich hatte es mir sooo sehr gewünscht! Waldhonig - einen Rarität, etwas ganz Besonderes und unvergleichlich im Geschmack. Was dann kam, war aber eine Überraschung. Honig, den man kaum schleudern kann und dessen Name sich für Marketing sicher nicht eignet: Melizitose. Was es mit diesem feinen Honig auf sich hat, lest Ihr unten.
Jeden Tag habe ich meine Bienen gleich früh beobachtet: Wo fliegen sie hin? Und eines Tages war es so weit. Senkrecht hoch und dann nichts wie ab in den Wald. Da war es klar. Mein langersehnter Waldhonig kommt. Ein paar Zweifel gab es noch. Im Wald hätten ja auch Himbeeren, Brombeeren oder etwas anderes blühen können. Dann nahm ich die ersten Waben heraus und es war deutlich zu sehen, dass das Waldhonig war. Bilder dazu gibt es unten.
Was sich dann herausstellte, war, dass es sich um sogenannten Melizitose-Honig handelte. Die Bienen sind wie wild auf diesen Honig. Weil er langkettige Zucker enthält, wird er sehr schnell fest. Und zwar noch in der Wabe. Dann ist es fast unmöglich, den Honig zu schleudern. Die meisten Waben müssen dann eingeschmolzen werden.
Was ich versprechen kann: Dieser Honig ist einer der Besten.
Weil es so viel Honig gab, sind unsere Völker schön gewachsen. Sie sind stark für den Winter und sehr gesund. Auch unsere Ableger, also unsere kleinen Völker für das kommende Jahr, sind ungewöhnlich groß und kräftig.
Das ist eine gute Voraussetzung für den Bienenwinter. Und der fängt ja nun an, jetzt, wo es kaum noch blüht und wir die Bienen nochmal mit Futter für die lange Zeit bis April versorgen.
Unsere Bienen sind sehr schnell gewachsen. Hier stehen sie nach einem Umzug auf einem neuen Standort. Weil jedes Volk anders ist, sind sie auch verschieden groß. Was bei allen gleich ist: Unten ist Brut, oben Honig.
Innerhalb weniger Tage wurden die Waben voll. Dann fingen die Bienen an, den Honig zu verdeckeln. Damit wird er quasi konserviert, wie in einer Dose. Der Deckel ist luftundurchlässig. Man sieht den Deckel links oben.
Auf dieser Wabe kann man gut erkennen, dass die matt wirkenden Zellen bereits mit festem Honig gefüllt sind. Das weiße Wachs haben die Bienen erst in den letzten Tagen selbst erzeugt und daraus Waben gebaut.
Die jungen Völker auf dem Ablegerstand. Sie dürfen dort in Sommerfrische auf unserer extensiv bewirtschafteten Streuobstwiese bleiben bis im Herbst.